„Totgesagte leben länger“

Erinnert ihr euch noch an mich?

Das war meine Geschichte:

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Ich bin’s, der Dieter

Der Streuner aus Saalsdorf, eine der vielen Katzen ohne Gesicht, die nicht gesehen werden. Doch ich wurde gesehen von einer unglaublich lieben Familie, die mich der Tierhilfe Wolfsburg gemeldet hat.

Als Melli mich fing, ging sie davon aus: Kastration, Chip, Zahnsanierung und 1-2 Wochen Antibiose für die Bisswunde an meinem Bein. Doch es kam alles anders, denn ich konnte plötzlich meine Blase nicht mehr eigenständig entleeren und Melli musste alle 2 Tage mit mir in die Tierklinik zum Blase ausmassieren.

Ich war nie bösartig unzahm, aber ich war ängstlich unzahm… gänzlich schlechte bis nicht realisierbare Vorraussetzungen für einen „Streuner“, der wieder auf freien Fuß gesetzt werden sollte.

Während Tierärzte nuschelten: Wenn nicht zähmbar und vermittelbar zwecks stetigem Ausmassieren der Blase, dann Euthanasie.

Die Tierhilfe Wolfsburg wollte mich einfach nicht aufgegeben, Jenny & Melli wollten mich einfach nicht aufgeben. Noch nie hat jemand an mich geglaubt, also habe ich gekämpft, monatelang und zack… ich konnte wieder pieseln wie ein Elch.

Die unglaubliche Familie aus Saalsdorf hatte ihr Versprechen gehalten, dass sie mich in ihrem Garten täglich mit einer festen Mahlzeit und einem trockenen Schlafplatz in einer Luxusholzhütte versorgen würde und Melli brachte mich dorthin zurück, zu „meiner“ Familie.

Jana, die Tochter der Familie und ‚meine‘ ganz große Liebe, war unglaublich liebevoll und doppelt so hartnäckig, ich konnte ihr einfach nicht widerstehen und als ich ihre Hand zum ersten Mal auf meinem Körper spürte, klappten sich all meine Krallen & Nackenhaare hoch. Noch nie verspürte ich etwas vergleichbar Schönes seit meine Mama mir über’s Gesicht leckte. Allerdings wohnte ich immer noch draußen und Ulla (Familienhund) drinnen. Ulla mag mich (verständlicherweise), aber ich trau ihr noch nicht so ganz.

Monate vergingen, zig Male stand ich pitschenass draußen bei Herbstwetter an meinem Napf und Jana, meine große Liebe, & ihre Mama Marion guckten mich so traurig an. Ich war noch nicht soweit, noch nicht soweit, um mit ihnen drinnen zu wohnen… Ich liebte es, auf der Landstraße der Sonne entgegen zu spazieren. Die Familie sorgte sich immer mehr und hatte die Faxen dicke mit mir.

Zack, Peng, Puff… wieder in den Hinterhalt gelockt haben sie mich ins Haus verschleppt. Ich heiße jetzt Hugo,, König Hugo und schnurre meine große Liebe Jn allabendlich in den Schlaf.

An alle Totgesagten und Katzen ohne Gesicht, hört nicht auf zu hoffen.

Euer König Hugo, ehemals totgesagter Kater ohne Gesicht aus Saalsdorf.