REIßLEINE !!
Ihr Lieben, in letzter Zeit ist es etwas still um uns. Das liegt aber nicht daran, dass wir nichts zu tun oder nichts zu berichten hätten. Wir schaffen es nur einfach nicht mehr.
Derzeit betreut unser kleiner Verein tatsächlich ehrenamtlich wieder über 100 Kätzchen, davon sind viele krank. An dieser Stelle ein großer Dank an alle unsere Pflegestellen für euren unermüdlichen Einsatz! Da wir für die Unterbringung kein Tierheim haben, gilt es viel zu organisieren und die Pflegestellen zu koordinieren. Viele verschiedene Orte müssen mit Futter, Streu und Medikamenten versorgt, Fragen der Pflegenden beantwortet, Entscheidungen bezüglich medizinischer Versorgung getroffen werden etc.
Das ist eine große Aufgabe – besonders für unsere grandiose Jenny, die seit 16 Jahren, bereits zu Zeiten vor ihrer Vereinstätigkeit, ihr Leben vielen Tieren in Not widmet. Fast ihr halbes junges Leben ist sie für die Tiere da. Wahnsinn! Wer wäre dazu heute noch bereit – wohl kaum jemand, denn es gleicht der Selbstaufgabe. Ohne Jenny wäre der Verein nicht da, wo er jetzt ist. Darum gilt ihr an dieser Stelle ein dickes Dankeschön im Namen der vielen Tiere, die ihr das Leben verdanken.
Aber auch unsere Jenny ist nicht unendlich belastbar. In den letzten Jahren wurde die Belastung zunehmend größer. Der Verein und auch unsere Aufgaben sind seit der Übernahme vom alten Vorstand im September 2015 extrem gewachsen. In den letzten 7 Jahren, nachdem wir den damals maroden Verein übernommen hatten, haben wir uns viel aufgebaut, euer Vertrauen gewonnen und mit eurer grandiosen Unterstützung Großes in Wolfsburg geschaffen.
Leider müssen wir nun aber die Reißleine ziehen. Manche Menschen kennen keine Tages- und Nachtzeit. Wegen möglicher Notfälle ist das Handy angeschaltet und es erreichen Jenny seit längerem Tag und Nacht Anrufe und Nachrichten – an 7 Tagen der Woche. Da klingelt auch um 1 oder 2 Uhr nachts das Telefon oder morgens um 6 oder jemand benötigt nachts ein Flohmittel für Fundkitten, die er von irgendwo her mitgebracht hat, verbunden mit der Frage, ob die Tierhilfe sie aufnehmen könne – da wird man dann schon mal bis halb vier nachts angeschrieben. Ihr habt richtig gehört – nachts – für Flohmittel!!! Flöhe sind nicht lebensbedrohlich!
Auch am Wochenende geht das natürlich so weiter. Von vielen wird die Tierhilfe inzwischen als Hotline für Beratung o.ä. genutzt, wenn andere eben nicht mehr erreichbar sind. Das geht so einfach nicht mehr. Wir müssen uns und unsere Jenny schützen. Sie ist auch keine 24/7 Beratungsstelle. Deswegen werden wir nun ein separates Vereinshandy anschaffen (müssen) und der Verein wird dann nur noch über dieses Handy erreichbar sein und auch nur noch zu den üblichen Zeiten. Außerhalb dieser Zeiten, nachts und am Wochenende müsste dann in Notfällen (und damit meinen wir wirkliche NOTfälle!), z. B. bei verunfallten Tieren bitte die Feuerwehr kontaktiert werden.
Jenny ist ein Mensch wie andere auch und benötigt auch mal Pausen und Freizeit für sich persönlich. Inzwischen ist es nämlich sogar so, dass sie unschöne Nachrichten bekommt, wenn sie mal etwas Privates postet, als stünde es ihr nicht zu, auch mal ein bisschen Freizeit zu genießen. Ihr wird ein schlechtes Gewissen gemacht, wenn sie auch einfach mal ihr Leben lebt (z.B. wenn sie sich mal einen Abend für sich gönnt, was selten vorkommt, da sie seit 2 1/2 Jahren auch FIP-Katzen behandelt, die täglich !!! abends zur selben Zeit gespritzt werden müssen) oder sich mal etwas leistet von ihrem sauer verdienten Geld.
Das geht so einfach gar nicht und wir werden es nicht mehr zulassen, dass die größte Stütze unseres Vereins, die seit vielen Jahren alles für die Tiere gibt, täglich !!! persönlich so angegangen wird, dass ihr irgendwann nichts anderes übrig bleibt als hinzuschmeißen. Sie kennt seit Jahren keinen Urlaub und hätte ihn so bitter nötig. Jahrelang hat sie Tiere versorgt und zeitgleich neben der Arbeit unter der Woche in ihrem Zweitjob auch noch am Wochenende gearbeitet. Sie hat täglich nach der Arbeit ein Putz- und Pflegepensum von 6 Stunden für die Vereinstiere zu bewältigen (Quarantäneboxen, Katzenzimmer und Gehege) – ohne Wochenende! Ihr Leben besteht nur aus Arbeit und das alles, was auf ihr lastet, ist einfach nicht mehr zu schaffen.
Wir finden es zudem sehr traurig, dass man uns ständig vorwirft, wir hätten es nicht nötig etc., wenn wir nicht sofort auf jede Anfrage reagieren können. Wir schaffen das alles tatsächlich nicht mehr. Es ist keine böse Absicht. Der Tag hat nur 24 Stunden und jeder hat seinen Hauptjob neben dem Ehrenamt Tierhilfe, jeder hat Familie und auch noch ein Privatleben. Auch unsere Jenny hat es verdient, einfach mal Spaß zu haben und auch mal etwas privat zu unternehmen, ohne dass sie deswegen gleich angeschrieben und auf ihren „Fehltritt“ Freizeitvergnügen hingewiesen wird.
Wir wissen, dass die meisten von euch vernünftige Menschen sind, die niemals so agieren würden. Wir sind euch auch dankbar für eure großartige Unterstützung und wir finden es sehr traurig, dass wir hier wegen mancher Menschen so einen Post erstellen müssen. Danke an alle, die zu uns stehen, unseren Einsatz (der wirklich über das normale Maß hinaus geht) würdigen, unsere Arbeit schätzen und auf die wir hier immer zählen können.
Aber nicht nur unsere Jenny ist einer großen Belastung ausgesetzt. Ohne euch, ihr weiteren lieben Pflegestellen, wäre das, was wir leisten, alles nicht möglich. Ihr seid so toll! Unsere Tiere müssen ja nicht nur versorgt, sondern die unzähligen Katzen müssen auch in liebevolle Zuhause vermittelt werden. Dafür führen Jenny und die anderen Pflegestellen Vermittlungsgespräche, empfangen Menschen für Besichtigungen, beraten Adoptanten auch nach der Vermittlung. Auch das nimmt alles sehr viel Zeit in Anspruch. Für all das geben wir unsere Freizeit her.
Natürlich möchten wir die Gelegenheit nutzen, darüber hinaus unseren weiteren aktiven Mitgliedern zu danken, all jenen die regelmäßig (auch weite) Fahrten übernehmen, Futter- und Streulieferungen sowie andere Pakete verräumen, das Gehege renovieren und reparieren, das Lager renovieren und regelmäßig aufräumen, Medikamente abholen und zu Pflegestellen bringen, zur Müllkippe fahren und Müll entsorgen, Fangaktionen durchführen, benötigte Sachen spenden, Tombolas organisieren, dafür nach Preisen „betteln“ gehen, auf Flohmärkten zugunsten des Vereins verkaufen, unsere Versteigerungsgruppe bei Facebook betreuen, Zuschüsse für Anschaffungen bei Banken beantragen, Spenden von Geschäften und privaten Spendern abholen und zu den verschiedenen Pflegestellen bringen, Spendendosen austauschen, Spendendosen zur Bank bringen und neu verplomben lassen, Rechnungen bezahlen, die Buchführung ableisten, Spendenbescheinigungen ausstellen, Schriftverkehr erledigen, Telefonate tätigen, Austausch mit Ämtern pflegen, Finanzamtsprüfungen in die Wege leiten, Pressetermine wahrnehmen, Gehege reinigen, verschmutzte Kratzbaummulden austauschen, Katzen-Lebendfallen und Transportboxen reinigen und desinfizieren, Einkäufe tätigen, Angebote für Anschaffungen einholen, zu Notfällen fahren, verletzte Tiere einsammeln und zum Tierarzt bringen…. diese Liste ließe sich beliebig fortführen.
Danke an all unsere aktiven Vereinsmitglieder für euren ehrenamtlichen Einsatz für unseren kleinen Verein und für die Tiere. Es ist nicht selbstverständlich, was ihr in eurer Freizeit leistet!
Danke an unsere Unterstützer und all jene, die unsere Arbeit würdigen! Ihr seid toll! Ohne eure Spenden wäre Hilfe für die Tiere nicht möglich!
Danke an diejenigen, die unsere Privatsphäre und Nachtruhe würdigen und Verständnis dafür aufbringen, dass wir eben auch mal nicht so funktionieren wie erwartet und uns nicht immer gleich zurückmelden können, weil wir vielleicht gerade unserem Hauptjob nachgehen oder mal Zeit mit anderen Dingen verbringen.
Der Verein ist für uns ein Ehrenamt, das uns bereits über das normale Maß eines Ehrenamts hinaus strapaziert (oft auch mental). Deswegen tut es einfach weh, dass uns Menschen beschuldigen und beschimpfen oder uns ein schlechtes Gewissen machen wollen, wenn mal etwas hinten runter rutscht oder wir auch einfach mal unser Leben leben. Diese Menschen können gerne mal mit uns tauschen und sich dann ein Urteil bilden.
Zum Glück stehen die meisten von euch hinter uns! Das gibt uns die Kraft, weiterzumachen!
DANKE 
Wir hätten gerne noch mehr unserer Katzen gepostet, aber leider kann man nur 80 Fotos hochladen.
(alle 80 Fotos seht ihr im Facebook Beitrag, in diesem Beitrag nur einige)
Mehr Tiger dann in den nächsten Beiträgen!
Da wir derzeit wegen der vielen Pflegetiere wieder monatliche Ausgaben im 5stelligen !!! Euro-Bereich haben, würden wir uns sehr über eure weitere Unterstützung freuen:
Überweisung per Bankkonto:
EMPFÄNGER – Tierhilfe Wolfsburg e.V.
IBAN – DE 61 2695 1311 0011 0661 07
BIC – NOLADE21GFW
BETREFF – SPENDE
Oder über Paypal an tierhilfe.wolfsburg@t-online.de (bitte „Geld an Freunde senden“ anklicken. Es fallen sonst Gebühren an, welche von der Spende abgezogen werden).
Solltet ihr eine Spendenbescheinigung benötigen, bitten wir euch, nicht per PayPal sondern per Überweisung auf das Bankkonto zu spenden. Das erleichtert uns die Abwicklung.
Hinweis: Einzelspenden bis zu einem Betrag von 300 Euro können dem Finanzamt durch den entsprechenden Kontoauszug nachgewiesen werden. Sollte dennoch eine Spendenquittung gewünscht sein, bitte im Betreff den Zusatz „Quittung“ einfügen und bitte den Namen und die vollständige Anschrift mit angeben. Dankeschön. 
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